Nach dem 1. Weltkrieg folgte die Besetzung des Rheinlands
und die für die Reichsbahn kostspieligen Reparationszahlungen.
Die Kontakte zum besetzten Rheinland wurden erschwert. Auch
die Mehrzahl der Schnellzüge mied die besetzten Gebiete
auf der linksrheinischen Seite. Stadt und Handelskammer agierten
auf der politischen Ebene und die verstaatlichten Länderbahnen
reagierten prompt, so dass die Anzahl der D-Züge in Worms
wieder anstieg.
In
jener Zeit gab es aber auch immer mehr sogenannte »beschleunigte
Schnellzüge«, die wesentlich größere
Entfernungen in kürzerer Zeit zurücklegen sollten.
Viele Züge aus dem Ruhrgebiet nach Basel wurden an Worms
vorbei über die rechte Rheinseite (Riedstrecke) vorbeigeführt.
Die Stadt Worms reagierte und bestand Anfang der 20er Jahre
darauf, dass solche Züge in Biblis halten sollten, um
dort Reisende aus Worms aufzunehmen!
NS-Propaganda
Ein
neues Kapitel begann 1933: Die Eisenbahn im Dienst des Dritten
Reichs mit dem Hauptbahnhof als Bühne für NS-Propaganda.
Ein "werbewirksamer" NS-Sonderzug am Hauptbahnhof
am 1. Mai 1933.
Besuch
von SA- und SS-Leuten aus der "Ostmark" (Österreich)
in Worms, 1938. Ankunft am Gleis 2, begrüßt vom
Verkehrsdirektor der Stadt - Herrn Schambach (in der Mitte
des Fotos). Man bemerke das 1945 zerstörte Reiterstellwerk
der Reichsbahnen im Hintergrund.
Rückkehr
der Wormser SA "Nibelungen" vom Reichsparteitag
in Nürnberg 1938. Parade am Hauptbahnhof.
Im
2. Weltkrieg kam es zum ersten Mal in Deutschland und in Großbritannien
zur massenweise Evakuierung von Kindern aus luftkriegsgefährdeten
Städten - ursprünglich vor allem zur Beruhigung
der Zivilbevölkerung. Grundlage war ein Rundschreiben
von Martin Bormann an alle zuständigen NS-Stellen vom
27. September 1940. Anfangs erfolgte die Kinderlandverschickung
primär auf freiwilliger Basis, aber ab Frühjahr
43 wurden vermehrt ganze Klassen und Schulen in eines der
9.000 KLV Lager geschickt.
Texte
und Fotos: © Verlag Stefan Kehl, Hamm/Rheinhessen
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