Inhalt:
Der Autor analysiert
pointiert, ironisch und polemisierend zwölf wirtschaftspolitische
„Irrtümer“ und legt eine Streitschrift für
einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Volkswirtschaft
vor. Die Rolle der Gewerkschaften, fusionierende Großunternehmen
oder von Politikern als selbstverständlich hingenommene
Inflation sind nur einige der Themen, die Jürgen Eick
in seinem Band anspricht. Er eröffnet damit das Schreckensbild
einer Gesellschaft, die aus volkswirtschaftlichem Unwissen
und aus Bequemlichkeit ihre eigene Zukunft opfert –
eine Zukunft, in der wir gerade leben. Hatte Jürgen Eick
mit seiner Prognose recht? Die Diskussionen um die jüngsten
Tarifabschlüsse oder um die mögliche Fusion von
Eon und Ruhrgas zeigen, dass das Buch nichts von seiner Aktualität
eingebüßt hat. Zudem ist es ein Stück unterhaltsamer
Zeitgeschichte, das für jeden etwas bietet, der sich
für die jüngste Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik
interessiert.
Mit einem Vorwort von Stephan Hörmann.
(©
2002 Societäts Verlag)
Fazit:
Wie
man eine Volkswirtschaft ruinieren kann ist vor 30 Jahren
erstmals erschienen. Es entstammt der Feder des Dr. Jürgen
Eick. Jürgen Eick war Mitherausgeber der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung und der Leiter des Wirtschaftsteils.
Seine
Vorhersagen sind in stupender Weise in Erfüllung gegangen.
Seit
über 30 Jahren tun die meisten unserer wirtschaftspolitisch
dilettantischen Politdarsteller alles, um das Unternehmen
Deutschland an die Wand zu fahren. Erinnert sich noch jemand
an den Wahlslogan der 70-er Jahre, der "Modell Deutschland"
hieß? Wofür - außer Verkrustung, Bonzentum,
Ignoranz, Geschwafel, sinnzerfetzende Rechtschreibreform,
schwachsinnige Mülltrennung und Dosenpfand - könnte
heute die ehemalige Kulturnation Deutschland Modell sein?
Vielleicht für Bildungspolitik, deren Güte oder
Mangel sich mit Sicherheit – zeitlich verzögert
- bemerkbar macht? Nebenbei bemerkt: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts
kam die Mehrzahl der Nobelpreisträger aus Deutschland.
Jürgen
Eick entstammte der Aufbaugeneration. Das ist zu merken. Unzeitgemäße
Worte finden Sie hier. Der Autor
dachte sich dies Büchlein als Anleitung dafür, wie
man einen Staat ruiniert. Natürlich hoffte er, aufklärerisch
zu wirken, wollte gerade die von ihm beschriebenen Strategeme
verhindern.
Zum
Neugierigmachen, Jürgen Eick auf den Seiten 23 und 24:
"Erfolgsbücher gibt es in Hülle und Fülle.
Wie man Freunde gewinnt, wie man bilanzsicher wird, wie man
die Kunst der freien Rede erlernt, wie man erfolgreich kocht,
wirbt, angelt – das kann man getrost schwarz auf weiß
nach Hause tragen. Bücher über den Mißerfolg
sind dagegen selten; sie wären gleichwohl dringend notwendig,
denn aus Mißerfolgen (möglichst anderer, schlimmstenfalls
der eigenen) kann man mehr lernen als aus den Geschichten
von Glück und Triumph.
[...]
Es kommt meist nicht so sehr darauf an, für jedes Problem
die absolut beste Lösung zu finden; viel ist schon erreicht,
wenn das Schlimmste vermieden wird. Kardinalfehler rechnet
uns das Schicksal höher an als Kardinaltugenden. In der
wirtschaftlichen Praxis heißt es in der Tat: Wenigstens
die gröbsten Fehler zu vermeiden, ist bereits der halbe
Weg zum Erfolg.
[...]
Ebenso ist in der Wirtschaftspolitik bereits viel gewonnen,
wenn man das meiste von dem verhindert, was ahnungslose Narren
vorschlagen oder betreiben. [...] Aber ein eigentliches Manual
wirtschafts-, währungs- und finanzpolitischer Kardinaluntugenden,
eine Darstellung der Wege, die mit Sicherheit ins Unglück
führen, fehlt."
Wenn
Sie sich ein Bild machen wollen, in welche Richtung Deutschland
gedriftet ist seit über 30 Jahren, so greifen sie zu
diesem Buch.
(©
2004 Holger Roehlig für all-around-new-books.de)
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